Scheibenautomat Johannsen - Schützenverein 1990 e.V. Hoyerswerda

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Scheibenautomat Johannsen

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Scheibensystem Johannsen

Zu unserem- mit der richtigen Bezeichnung laut Deutschen Reichspatent „Automatische Ringscheibensystem Johannsen". Bei den Entwicklern wurde das Anzeigesystem so konstruiert, dass nicht nur die Ringzahl sondern auch die Trefferlage für den Schützen sofort nach der Schussabgabe sichtbar war. Laut dem Typenschild und den Recherchen von unserer Seite ist unser Automat aus dem Jahr 1930/31. Das Teil arbeitet auf dem Prinzip alleine durch die Kraft des Geschosses. Kein Elektroantrieb oder rechnerabhängiges System kommt hier zum Einsatz. Wäre auch in den Jahren ca. 1920 schwer gewesen, weil ab da begann man mit der Entwicklung bei Johannsen. Die reine Auftreffkraft des Geschosses setzte einen Mechanismus in Gang, der durch die Klapptafeln rund um das Gehäuse die Ringzahl samt Trefferlage aufzeigte. Bei einem Zentrumstreffer wurde oben mittig eine Tafel hochgeklappt. Der Kugelfang dieser Anlage hat eine eigene Bleisammelvorrichtung, damit die Rohstoffe schnell und sauber gesammelt und wieder verwertet werden konnten. Die vorgesteckte Pappscheibe sollen gar 500 Schuss abgegeben werden können, bis sie ausgewechselt werden musste. Also auch für die Umwelt wurde da schon was getan. Man kann zu recht sagen, dass das der Urvater der modernen Anlagen wie Meyton ist. Konzipiert war die ganze Anlage auf 50m mit der Patrone . 22lfb.

…. Und wie kommen wir zu so einen Automaten. Irgendwo auf einer Baustelle bei einer Sanierung von alten Gebäuden stand da verrostet ein alter Metallklumpen. Wäre die Entdeckung von irgendeiner anderen Person gemacht wäre da nur der Weg zur Rohstoffverwertung gefunden worden. Aber hier kam der Glücksfall zu Hilfe. Danach wurde mit einem Industriehochdruckreiniger erst einmal alles was die letzten 75 Jahre so als Ablagerung  gebracht haben entfernt. Danach sofort ab in eine Trocknungskammer. Viel Mühe und auch mechanisches Geschick waren für den nächsten Arbeitsschritt notwendig. Ohne Baupläne oder Unterlagen wurde das ganze System demontiert einzeln gereinigt und wieder zusammengebaut. In unserem Verein gibt es die begnadeten Hände von Dieter Smoller die auch in seiner Freizeit so manch einem Oldtimer wieder neues Leben eingehaucht hat. Dier Prozess dauerte fast ein gesamtes Jahr. Ein großer Schwung an Gestänge und Kleinmaterial musste da wieder mechanisch gängig gemacht werden. Zum Schluss können wir sagen, alles Original bis auf die letzte Feder. Passend zum 25. Jahrestag war dann alles soweit, dass wir mit dem Neueinsatz beginnen konnten. Der Johannsen Automat der Magnet des Tages. Hier haben mehr zahlenmäßig mehr Gäste und Vereinsmitglieder geschossen wie zu unserem Jahrestellerschießen. Und wir als Schützenverein besitzen voller Stolz ein Stück historische Schützengeschichte mit althergebrachter deutscher Ingenieurkunst.


 
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